Wenn am heutigen Samstagabend die Knappen vor heimischer Kulisse die Elf von Fortuna Düsseldorf empfangen, fiebern auch die blau-weißen Fans Simone und Ulrich von Ofen wieder mit. Ihre Herzen schlagen seit Kindertagen im 04er-Takt, ob sie nun live im Stadion dabei sein können oder vor dem heimischen Bildschirm bei jedem Spiel der Königsblauen eine Party für Freunde und Familie geben.
Wie sehen die beiden die neue Saison und die Lage in der 2. Liga? MEIN GELSENKIRCHEN hat nachgefragt.
Seit wann habt ihr euer Herz an Königsblau verloren?
Mona: Seit meiner frühesten Kindheit. Ich habe immer mit meinem Opa, einem Schalker-Urgestein, die Spiele am Radio verfolgt. Opa hat dann auch immer von alten Zeiten, Schalker-Kreisel usw. erzählt. Das war eine tolle Zeit. Als ich dann viel später mit Ulli einen Mann präsentieren konnte, der auch Schalker durch und durch ist, war der Großvater super zufrieden. Zu seinem 90. Geburtstag 2003 hat er einen Schalke-Geburtstagsbrief, unterschrieben von Rudi Assauer, erhalten. Das war eine Riesen-Freude.
Ulli: Seit meiner Schulzeit so um 1966 herum bin ich Fan. Damals waren ja noch nicht die Bayern, sondern z.B. die Gladbacher die großen Ligakonkurrenten. Ich habe alle Zeitungsartikel über Schalke ausgeschnitten und gesammelt. Dann kamen die Stadionbesuche und Live-Erlebnisse dazu – unbeschreiblich. Und heute feiern wir im Freundes- und Familienkreis fast jedes Spiel.
Was macht die „Faszination Schalke“ aus?
Ulli: Da könnte man jetzt viel über die Heimspielatosphäre, das Wir-Gefühl usw. sagen. Aber am besten trifft es der uralte Spruch: Einmal Schalker, immer Schalker. Das ist und das bleibt so.
Was sagen denn Freunde und Familie zum blau-weißen Fieber?
Mona: Natürlich gibt es da viel Verständnis. Auch meine Mutter, sonst gar nicht unbedingt Fußball-Fan, schaut sich alle Schalke-Spiele an und fiebert mit. Ja – und wenn du mit Bekannten zum Spiel gehst, bekommen die auf Schalke vor dem Anpfiff genauso Gänsehaut wie eingefleischte Fans.
Gibt es einen schönsten und einen bittersten Moment mit Schalke?
Mona & Ulli: Das Schönste war sicherlich damals der UEFA-Cup-Sieg der Eurofighter. Was für ein Team um Kult-Trainer Huub Stevens hatten wir da! Total bitter war es 2002, als wir nur Meister der Herzen wurden. Diese Story hat sich in die Seele eingebrannt.
Wie seht ihr die aktuelle Situation – hat Schalke die Chance zum direkten Wiederaufstieg?
Ulli: Das ist ein Wunschtraum, der sich in dieser super-starken zweiten Liga wohl nicht sofort erfüllen wird. Schalke hat da noch zu viele Schrauben nachzujustieren.
Was sagt ihr denn zum neuen Team und zum Trainer?
Ulli: Ganz ehrlich, ich hätte mir auch einen Steffen Baumgart an der Seitenlinie vorstellen können, er war damals noch ohne Verein. Und na klar, bei den Eurofightern oder den Kremers-Zwillingen oder gar Klaus Fischer hatte man den Eindruck, dass sich diese Spieler damals viel mehr mit dem Verein und den Fans identifiziert haben. Ich glaube aber, dass das im modernen Fußball auch alle anderen Clubs betrifft, es sind andere Zeiten. Deshalb dürfen wir unser Team nicht schlechter machen, als es ist. Aber die Elf muss jetzt auch mal liefern, am besten schon heute gegen die Fortuna aus Düsseldorf.
Wo seht ihr Schalke in fünf Jahren?
Mona & Ulli: Natürlich wieder in Liga 1.
Ist Familienhund Jerry auch Schalke-Fan?
Ulli: Einen schwarz-gelben Schal lässt er sich jedenfalls nicht umbinden.
Und warum ist ausgerechnet Sohn Michèl BVB-Fan?
Anmerkung der Redaktion: An dieser Stelle haben wir das Interview abgebrochen – denn das ist eine andere Geschichte… Detlef Leweux