Zehn Jahre „Ruhe-Steine“

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Foto: gk Foto

Jedes Jahr müssen etwa 220 Verstorbene der insgesamt 3200 Sterbefälle in Gelsenkirchen ordnungsbehördlich bestattet werden, weil niemand da ist oder niemand bereit ist die Beerdigung durchzuführen. Vor zehn Jahren wurde in Gelsenkirchen die deutschlandweit bisher einzigartige Initiative Ruhe-Steine – heute der Verein Ruhe-Steine e.V. – ins Leben gerufen, die vor allem von den christlichen Kirchen und der Stadt Gelsenkirchen getragen und ausschließlich aus Spendengeldern und Mitgliedsbeiträgen finanziert wird. Jeder Verstorbene in Gelsenkirchen, dessen Beerdigung durch das Ordnungsamt durchgeführt werden muss, erhält eine würdige Beerdigung und ein Grab mit einem Grabstein, der seinen Namen sowie sein Geburts- und Sterbedatum trägt. Seit Gründung der Initiative Ruhe-Steine sind dies etwa 2.200 Verstorbene. Die Beerdigungen finden jeweils am 1. und 3. Dienstag im Monat statt. Je Beerdigungstermin müssen dann zwischen vier und zehn Verstorbene beerdigt werden. Anlässlich des 10jährigen Jubiläums hatte in der vergangenen Woche Andreas Mäsing (Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG) stellvertretend für den Verein zu einem Pressegespräch eingeladen, an dem auch Oberbürgermeisterin Karin Welge und Susanne Loke, die die bisher einzige Dissertation in Deutschland zum Thema „einsames Sterben“ abgeschlossen hat, teilnahmen.
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