„Avenue Q“ neu besetzt

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Das erfolgreiche Broadway-Musical „Avenue Q“ ist am Musiktheater im Revier zurück im Spielplan. Dabei gibt es zwei Umbesetzungen.
Die Rolle des Princeton übernimmt ab Donnerstag, 27. Januar, 19.30 Uhr der Folkwang-Absolvent und erfahrene Musicaldarsteller Thomas Klotz. Die Christmas Eve wird in den bevorstehenden sieben Vorstellungen von Anna Takenaka gespielt.

Politisch durchaus nicht korrekt…

Die Avenue Q ist eine fiktive Straße in einem Außenbezirk New Yorks. Zwar sind die Mieten hier erschwinglich, dafür ist es nach Manhattan mit seinem glamourösen Lifestyle gefühlt mindestens so weit wie bis zum Mond. Wer hier wohnt, hat seine Erwartungen ans Leben auf Null geschraubt oder klammert sich so hartnäckig an den American Dream, wie dies nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten vorstellbar ist.
Die Bewohner der Avenue Q sind ein buntes Häufchen von Glückssuchern: Studienabgänger Princeton, Möchtegern-Comedian Brian, Pseudo-Therapeutin Christmas Eve oder die beiden Pelz-Monster Kate und Trekkie – alle wurden sie an den Rand der Stadtgesellschaft gespült und bilden nun eine Neighbourhood der ganz besonderen Art.
Die meisten Avenue-Q-Bewohner sind Handpuppen und kommen uns seltsam vertraut vor, erinnern sie doch stark an Figuren, die wir seit mindestens zwei Generationen aus dem Fernsehen kennen: aus der „Sesamstraße“ oder der „Muppet-Show“. Mit ihren berühmten Vorbildern teilen sie die erfrischende politische Un-Korrektheit, die Lust an der Konfrontation und den Mut, die Dinge beim Namen zu nennen – wie dies auf der Theaterbühne nur Puppen können und dürfen. Während die Figuren sich von einem Fettnäpfchen zum nächsten hangeln, werden ganz nebenbei Reizthemen wie Homosexualität, Rassismus, Arbeitslosigkeit und Zuwanderung verhandelt.
Auch die Musik agiert auf zwei Ebenen: Einerseits persifliert sie die typischen Musical-Standards, andererseits produziert sie Ohrwürmer am laufenden Band. Fazit des Musiktheaters im Revie: „Avenue Q ist der beste Beweis dafür, dass die Begriffe Niveau und Unterhaltung einander keineswegs ausschließen müssen.“